„Das Dorf schläft ein …“
… ist nicht etwa eine Beschreibung der Aktivitäten des hiesigen dörflichen Miteinanders, sondern der inzwischen über Volleyballgenerationen festgelegte Einführungssatz des Gesellschaftsspiels „Werwolf“, zumindest soweit es fester Bestandteile der alljährlichen Paddeltour der Jugenddamen-Mannschaft Volleyball des SVG ist.
Denn auch in diesem Jahr ging es mit 17 gespannten Damen, schon fast traditionell, auf den Zeltplatz des Biberhofes an der Diemitzer Schleuse, in der unmittelbaren Nähe des Labussees.
Organisiert von den Damen und unterstützt von den Eltern, die mit Chauffeuraktivitäten und Salatsupport den Rahmen gefestigt haben, hieß es am Freitag zunächst mal, die Zelte so aufzubauen, dass die Heringe des einen nicht in der Luftmatratze des andern endeten, die diversen Regen-Sturm- Sommer und Sonnenexposition gebührend Berücksichtigung fand und überhaupt dem Gewirr von Stangen, Seilen und dünner Plane irgendwie Ordnung zu verleihen.
Nachdem das Camp häusliche Strukturen angenommen hatte, der von allerlei Regenradar-Warngeräten prophezeite Donner mit Hagel und sonstigen Attributen des Weltunterganges nicht den Weg über unsere Zeltwiese gefunden hatte und die Spüldienstzeltgruppen eingeteilt waren, konnten sich alle an dem sehr bunten, vielfältigen und reichhaltigem Buffet stärken um, wer hätte es gedacht, anschließend dem Volleyball die Ehre zu erweisen.
Erschöpft von den auf sandiger Wiese in glanzvoller Weise beschleunigtem Ballstafetten und einer mindestens ebenso intensiven Werwolfjagd sind die Zelthäuser erkrochen und die erste, tatsächlich etwas kühle Nacht, erlitten worden.
Der nächste Tag war dem eigentlichen Topereignis, der Paddeltour, gewidmet.
Nachdem sich aber herausgestellt hat, dass Boote, die quer zur Baurichtung des Schleusentroges umhertreiben, den ungehinderten Abfluss der übrigen Schleusennutzern arg behindern und im weiteren Fortgang der Tour der Begriff „Kurvendiskussion“ eine ganz neue Erfahrungsebene erreicht hatte, wurde von Seiten der Freizeitkapitäne beschlossen, schon die erste gastronomische Einrichtung zum Highlight zu erklären und die dortige Pommeskultur auf das Intensivste zu testen.
Der Test war durchaus positiv und zu Jederfraus Wohlergehen und die Rückpaddeltour, trotz Gegenwind und dieser blöden Wellen, weitestgehend unspektakulär. Selbst die Schleusenpassage ist, unter gutmütiger Kommentierung des in Jugendpaddelgruppen wohl sehr erfahrenen Schleusenwächters, irgendwann erfolgreich bestritten worden.
Der sich anschließende Akt der abendlichen Gestaltung fand seine Höhepunkte in sehr köstlichen, auf kleiner aber langer Flamme erhitzten „Al dente supreme Spaghetti“, Werwolfsjagden, Volleyballexkursionen und geselligem Plausch am Lagerfeuer mit Einführung in die Kunst der Marshmallow-Zubereitung.
Nach nicht repräsentativer aber durchaus realistischer Auswertung des morgendlichen Grußes, konnte festgestellt werden, dass die zweite Nacht wohl noch kalt aber schon irgendwie besser war, einige Damen versteiften sich gar zu der Feststellung, selten so gut geschlafen zu haben.
Das alljährliche Verpacken von großen Zelten in sehr kleine Packtaschen, das Wiederfinden von bereits am Freitag verlustig gegangener Haargummis, Socken oder T-Shirts haben den Prozess der Abreise gewürzt, auch hier unterstützt durch Werwolf und Volleyball und der dann doch ersehnten Ankunft der Elterntaxis, die die ganz zufriedenen aber erschöpften Damen sanft aufgenommen und wieder in Richtung Glienicke transferiert haben.
Der inzwischen vierte Ausflug an nahezu denselben Stellplatz hat sich, so zumindest die Einschätzung anwesender Betreuer, als wirklich sehr teambildend für die junge Damen-IV-Truppe erwiesen, war bunt, spannend, ereignisreich und kein Grund, eine Wiederholung im nächsten Jahr auszuschließen. … das (Zelt)dorf erwacht!